Donnerstag, 15. Juni 2017

[Rezension] Bella Germania von Daniel Speck




Bella Germania
- Daniel Speck -
5/5 Sterne

Fischer Verlag
Roman
624 Seiten
Kindle Edition 12.99 €
Broschierte Ausgabe 14.99 €
ISBN: 978-3596295968

 
 
 
 
 
 
 
Klappentext:

Eine große deutsch - italienische Familiengeschichte in drei Generationen

München, 2014: Die Modedesignerin Julia ist kurz vor dem ganz großen Durchbruch. Als plötzlich ein Mann namens Vincent vor ihr steht, der behauptet, er sei ihr Großvater, gerät ihre Welt aus den Fugen.
  
Mailand, 1954: Der junge Vincent fährt von München über den Brenner nach Mailand, um dort für seine Firma zu arbeiten. Er verfällt dem Charme Italiens, und er begegnet Giulietta. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch sie ist einem anderen versprochen.
Eine tragische Liebe nimmt ihren Lauf, die auch Jahrzehnte später noch das Leben von Julia völlig verändern wird.

»Daniel Speck nimmt uns mit auf eine lange Reise durch Italien und Deutschland. Und nach wenigen Seiten will man nicht mehr aussteigen.« Jan Weiler

Zum Inhalt:

 
Julia steht kurz vor dem Durchbruch, am Rande einer Modenschau spricht sie ein älterer Herr an, der behauptet ihr Opa zu sein. Und noch viel mysteriöser - ihr Vater sei noch am Leben.
Total verwirrt und eigentlich gar keine Zeit lässt ihr dieses Treffen keine Ruhe mehr und so geht sie kurzentschlossen der Sache auf den Grund.
 
Auf ihrer Suche erfahren wir Stück für Stück die Geschehnisse der Vergangenheit, aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und Zeitebenen.
 


Meine Meinung:

 
Ein unfassbar berührender Roman! Mein bisheriges Jahreshighlight!
 
Als Julia von ihrem Opa aufgesucht wird, von dem sie nichts weiß und der auch noch behauptet ihr totgeglaubter Vater lebe in Italien, springt man als Leser gleich kopfüber in die Geschichte.
 
Ihre Neugier überwiegt und so führt uns die Protagonistin auf eine abenteuerliche, bewegende, leidenschaftliche, aber auch traurige Reise zu ihren Wurzeln und einer Wahrheit die sie erstmal verdauen muss.
 
Von den ersten Seiten an fesselt einen die Geschichte, überwältigen einen die Gefühle, die sie hervor ruft, so dass man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen will.
 
Man taucht tief in die Vergangenheit ein, beginnend mit ihrem Großvater und den ersten Treffen mit ihm und ihrer Oma Giulietta, der sie wie aus dem Gesicht geschnitten ist.
Der wunderschöne Erzählstil zaubert einem sofort die Landschaft Italiens vors innere Auge und lässt uns teilhaben an einer Zeit, in der alles möglich schien, doch trotzdem viele scheiterten.
In der die Wirtschaft einen Aufschwung erlebte, doch nicht jeder daran teilhaben durfte.
Sie erzählt vom schweren Los der Gastarbeiter in Deutschland und deren Ausgrenzung, welche mich tief berührte. Einer Intoleranz, die leider auch heutzutage nicht ausgestorben ist.
 
Sie erzählt aber auch von den kleinen Erfolgen, die das Leben lebenswert machen. Oder vom großen Durchbruch, der ja für jeden eine andere Bedeutung hat.
 
Unglaublich unterhaltsam war dieser Roman auch gerade durch die beiden, grundverschiedenen Mentalitäten.
Der spießige, regeltreue Deutsche und die vor Leidenschaft übersprudelnden Italiener. Sehr amüsant, welche Missverständnisse dadurch aufkommen können und wie die Familien aufeinander reagieren.
Ich bin begeistert vom Familiensinn, der Leidenschaft fürs Leben und dem Essen der italienischen Protagonisten, die einen einfach in ihren Bann zieht, so dass man sich wünscht gleich los zu düsen, auf einer Vespa über den Brenner!
 
Ein Buch das mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird, war ich doch so in seinem Bann gefangen, das es mich auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken bringt.
Auch hat mich noch nie ein Buch so sehr berührt. Es war, als lese man seine eigene Geschichte, voller Triumphe, aber auch gnadenloser Niederlagen, die eine Achterbahnfahrt der Gefühle losbricht, von der man sich erst erholen muss.
 
Ich hoffe sehr, das Daniel Speck seinem Debüt noch weitere Romane folgen lässt. Solche Bücher sind selten und es sollte viel mehr davon geben.
 


Autorenporträt:


Daniel Speck ist erfolgreicher Drehbuchautor und Dozent an Filmhochschulen in Deutschland und Italien. Er studierte Filmgeschichte in München und in Rom, wo er mehrere Jahre lebte.

Er verfasste die Drehbücher zu ›Maria, ihm schmeckt’s nicht‹ und ›Antonio, ihm schmeckt's nicht‹ von Jan Weiler, sowie ›Zimtstern und Halbmond‹. Für ›Meine verrückte türkische Hochzeit‹ erhielt er den Grimme-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis.
›Bella Germania‹ ist sein erster Roman.

( Quelle Autorenseite der Fischerverlage )




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