Sonntag, 27. August 2017

[Rezension] Bekenne deine Sünden von Thomas Ehrenberger



Bekenne deine Sünden
- Thomas Ehrenberger -
3/5 Sterne
 
Midnight Verlag
Krimi / Thriller
218 Seiten
Kindle Edition 2.99 €
ASIN: B072VM8354
 




 

Klappentext:


Sarah Spielmann ist noch nicht lang bei der Mordkommission in Wien, als die Profilerin mit ihrem Kollegen Peter Horvath zu einer besonders übel zugerichteten Leiche gerufen wird. Ein Pfarrer wurde brutal gefoltert und ermordet. Scheinbar sollte er zur Rechenschaft gezogen werden, denn schon seit Jahren verging der Kirchenmann sich an kleinen Jungen. Kurz darauf bekennt sich eine Gruppe zu der Tat. Sarah und Peter ahnen noch nicht in welch menschliche Abgründe sie blicken werden und was für ein perfides Spiel die Mörder treiben. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem auch Sarah mit ihren schlimmsten Albträumen konfrontiert wird.

Meine Meinung:

 
Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen, es klang spannend, unterhaltsam und bot eine endlose Bandbreite an Möglichkeiten.
Seine Versprechen konnte das Buch leider nicht halten.
 
Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen, aber ich persönlich bin mit diesem Buch nicht warm geworden.
Ich habe mir extra ein paar Tage Zeit gelassen um es mit Abstand zu betrachten und nicht gleich allem freien Lauf zu lassen, das wäre dem Autor gegenüber nicht fair.
 
Sarah Spielmann, unsre Hauptprotagonistin ist einem gleich unsympathisch. Das ändert sich auch im Laufe des Buches nicht.
Eine richtige Profilerin ist sie für mich nicht.
Zu wenige Schlussfolgerungen stammen von ihr. Als Leser hat man das Gefühl, dass sie ohne die neuen Hinweise oder Taten kaum ein Stückchen weiter gekommen wäre.
Sie hat besondere Zwänge, die ich zwar sehr interessant fand um ihren Charakter etwas eigenes zu geben, aber diese waren am Ende nicht mehr nachvollziehbar oder realistisch. Niemand überwindet so einen starken Tick von jetzt auf gleich ohne besonderen Auslöser.
Auch geht sie dem "Feind" sofort auf dem Leim und kommt nicht mal auf die Idee, das es eine Falle sein könnte, trotz aller Ungereimtheiten. Als Leser betrachtet man die Situation fassungslos.
 
Ihren Kollegen fand ich da durchaus sympathischer. Ehrlich, direkt, echt. Ein Polizist mit einem dunklen Geheimnis, dass ihm das Genick brechen könnte?
 
Als Leser erahnt man schnell wer hinter allem stecken könnte und das verdirbt die Spannung leider ein wenig.
Die Herangehensweise des Täters/ der Täter fand ich interessant. Das Verhalten der Bevölkerung war völlig nachvollziehbar. Wie schnell man sich das auf die "falsche" Seite schlagen könnte. Denn wer ist nicht der Meinung, dass das Gesetz die falschen Kriminellen zu hart ins Gericht nimmt und die wirklich Grausamen scheinbar milde abstraft? Wäre es da denn nicht gerecht die Selbstjustiz walten zu lassen? Wo kämen wir hin, wenn jeder so öffentlich an den Pranger gestellt werden könnte?
Wirklich treffende, beängstigende Vorstellung und sehr gut geschildert.
Doch das eigentliche Motiv hinter diesen Taten hat mich ein wenig enttäuscht.
 
Aber mehr noch haben mich die Grammatik und Rechtschreibung in diesem Krimi gestört. Das dieses Buch ein Lektorat gesehen hat kann ich mir kaum vorstellen, es würde mich an des Autors Stelle tierisch aufregen. Ich hoffe sehr dies wird noch behoben, das künftige Leser nicht über doppelte Wörter und Co stolpern und aus dem Lesefluss geraten.
 
Am besten ihr macht euch selbst ein Bild, die Meinungen gehen ja dazu sehr auseinander.
 
Ich hoffe Thomas Ehrenberg hat künftig mehr Glück mit dem Lektorat und verliert nicht die Lust am Schreiben. Die Grundideen sind klasse, das kann er sicherlich noch besser!
 

Autorenporträt:



Thomas Ehrenberger ist in Klosterneuburg, in der Nähe von Wien, geboren und in Wien aufgewachsen. Schon früh hat er seine Begeisterung für Bücher entdeckt und auch Geschichten zu Papier gebracht. Hauptberuflich arbeitet er als Feuerwehrmann bei der Berufsfeuerwehr Wien und studiert nebenbei an der Universität.

                 

 

 

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